Acht von zehn mittelständischen Unternehmen setzen auf die Betriebsrente mit einer finanziellen Arbeitgeberkomponente, um Mitarbeiter zu gewinnen und zu halten. Fast genauso viele Arbeitgeber sind zufrieden mit der Wirkung der betrieblichen Altersversorgung (bAV) auf die Bindung der Beschäftigten. Dies geht aus der Studie „Betriebliche Altersversorgung im Mittelstand 2023“ hervor, die vom Versicherungskonzern Generali Deutschland und F.A.Z. Business Media durchgeführt wurde. Die Studie basiert auf einer jährlichen Umfrage unter 200 Personalverantwortlichen in deutschen mittelständischen Unternehmen.
Die Ergebnisse verdeutlichen, dass die bAV zu den effektivsten HR-Instrumenten gehört, die der deutsche Mittelstand einsetzt. Die meisten Arbeitgeber sind sich einig, dass die finanzielle Belastung der bAV zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer geteilt werden sollte. Eine reine Arbeitfinanzierung wird von den meisten Unternehmen abgelehnt. Rund acht von zn Betrieben bevorzugen generell ein gemischtes Finanzierungsmodell für bAV.
Fast jeder zweite Mittelständler ist überzeugt, dass eine betriebliche Altersversorgung mit einer Zusatzkomponente für die Hinterbliebenenversorgung dazu beitragen kann, junge Talente zu gewinnen und im Unternehmen zu halten. Eine Hinterbliebenenabsicherung sowie eine Berufsunfähigkeits- bzw. Invaliditätsabsicherung werden von jeweils drei Vierteln der Befragten als Zusatzleistungen angesehen, die ein bAV-Modell als Bindungsinstrument enthalten sollte.
Die Studie zeigt auch, dass die aktuell hohe Inflation zu einer größeren Zurückhaltung der Beschäftigten bei der Entgeltumwandlung führen wird. Dies ist die Erwartung der meisten bAV-Experten im Mittelstand. Vor allem kleinere und mittlere Betriebe mit 50 bis 250 Beschäftigten rechnen mit einem Rückgang der Teilnahme an der Entgeltumwandlung. Auch in größeren Betrieben mit 250 bis 500 Beschäftigten stimmt eine Mehrheit dieser These zu.
Die Marktdurchdringung der bAV im Mittelstand stagniert im laufenden Jahr. Obwohl sie sich im Vergleich zum Vorjahr insgesamt stabilisiert hat, sind die Werte für die einzelnen Personengruppen teilweise leicht rückläufig. Laut den befragten Experten nutzen durchschnittlich 56 Prozent des Topmanagements mindestens ein bAV-Angebot, was einen Rückgang gegenüber dem Vorjahr darstellt. Der aktuelle Durchschnittswert für die Marktdurchdringung im mittleren Management beträgt 44,7 Prozent nach 48,1 Prozent im Vorjahr.
Für Arbeitgeber haben Sicherheit in der Kapitalanlage und transparente Leistungen eines Anbieters Priorität. Zudem wünscht sich der Mittelstand mehrheitlich eine einfache Verwaltung der Betriebsrentenmodelle. Die Direktversicherung bleibt laut Studie der dominierende Durchführungsweg der bAV im Mittelstand.