Die ESG-Transformation des eigenen Immobilienportfolios stellt institutionelle Investoren weiterhin vor große Herausforderungen. Laut der Umfrage „UI Real Estate Investment Insights“ von Universal Investment haben etwa 33 Prozent der Befragten angegeben, dass sie die ESG-Performance ihres Portfolios noch nicht ermittelt haben. Für rund 50 Prozent sind Artikel-8-Fonds gemäß SFDR die entscheidenden ESG-Standards für Unternehmen, im Vergleich zu Artikel-9-Fonds werden sie als deutlich wichtiger angesehen.
Die Umfrage wurde unter Kreditinstituten, Pensionsreinrichtungen, öffentlich-rechtlichen Einrichtungen und anderen Unternehmen in Deutschland durchgeführt, die insgesamt ein Immobilienvermögen von 13,5 Milliarden Euro verwalten. Axel Vespermann, Head of Real Estate bei Universal Investment, betont: „Für eine erfolgreiche Transformation des Gebäudebestandes ist es entscheidend, die ESG-Performance ganzheitlich zu erfassen. Trotz jahrelanger Diskussion über Analyse, Datenerhebung und Smart-Metering besteht hier noch erheblicher Handlungsbedarf.“
Transparenz ist laut Vespermann die Grundvoraussetzung, um Risiken im Portfolio zu erkennen und zu steuern. Eine einheitliche Methodik würde zusätzliche Klarheit bei der Bewertung ermöglichen und sollte langfristig das Ziel von Politik und Wirtschaft sein. Die Umfrageergebnisse zeigen, dass ESG-Kriterien beim Ankauf (8/10) und bei der Bewirtschaftung von Bestandsimmobilien (7/10) mittlerweile als wichtig eingestuft werden.
Klassische Energieausweise (35 Prozent) und das GRESB-Verfahren (24 Prozent) sind führend bei der Beurteilung der ESG-Performance des Immobilienportfolios. Die Mehrheit (62 Prozent) lehnt eine Zusammenarbeit mit externen ESG-Beratern ab. Der Status nach Artikel 8 der SFDR wird von 48 Prozent als wichtigster ESG-Standard angesehen, gefolgt von der EU-Taxonomie (44 Prozent) und den PRI (32 Prozent). Maßnahmen zur Reduzierung des Energie- und Stromverbrauchs stehen für 95 Prozent im Vordergrund, gefolgt von der Installation von Photovoltaik-Anlagen (68 Prozent) und der Optimierung der Heizungsanlagen (68 Prozent).
Fast die Hälfte (45 Prozent) plant die Installation von Photovoltaik-Anlagen zur Selbstnutzung auf ihren Immobilien, während 35 Prozent erwägen, installierte Anlagen an Dritte zu vermieten. Über 59 Prozent installieren Photovoltaik-Anlagen zur Wertsteigerung ihrer Immobilien, während ca. 14 Prozent eine Steigerung der Cashflow-Rendite anstreben.