Der Zugang zu Immobilieneigentum für amerikanische Privathaushalte ist derzeit so schwierig wie selten zuvor. Die Messindizes, die diese Zugänglichkeit bewerten, sind zwar nicht perfekt, da sie regionale Unterschiede, Altersgruppen und Einkommensniveaus nicht genau widerspiegeln, aber in letzter Zeit sind sie auf noch niedrigere Niveaus gefallen als während des Immobilienbooms Mitte der 2000er Jahre. Enguerrand Artaz, Fondsmanager bei LFDE, weist darauf hin, dass diese Entwicklung besorgniserregend sein könnte. Obwohl es Parallelen zur Vergangenheit gibt, sind die beiden Situationen im Grunde genommen nicht vergleichbar.
In den frühen 2000er Jahren ermöglichte die rasante Zunahme von „Subprime“-Immobilienkrediten vielen Haushalten den Zugang zum Immobilieneigentum, die zuvor aufgrund unzureichender Einkommen ausgeschlossen waren. Dies führte zu einer erhöhten Nachfrage und einem starken Preisanstieg, der letztendlich zu einer Immobilienblase führte, die 2007 platzte. Ein Hauptfaktor für den erschwerten Zugang zu Immobilieneigentum ist der rapide Anstieg der Kreditzinsen.
Obwohl das Angebot an Bestandswohnungen langsam steigt, bleibt es auf einem niedrigen Niveau und der Markt ist stagniert. Die Käufer der letzten Jahre halten an ihren Immobilien fest, um von den niedrigen Kreditzinsen zu profitieren. Dies hält die Preise künstlich hoch. Gleichzeitig steigt die Anzahl an Neubauwohnungen stetig an.
Die aktuelle Situation birgt weniger Risiken als in den 2000er Jahren, ist jedoch immer noch fragil. Eine mögliche Zinssenkung könnte zu einer Preiskorrektur führen. Der Immobilienmarkt stellt heute zwar kein systemisches Risiko dar wie vor der Krise von 2008, könnte aber weiterhin einen bedeutenden Einfluss auf die US-Wirtschaft haben.
Der Anstieg der Immobilienpreise hat in den letzten Jahren das Wirtschaftswachstum unterstützt. Ein Rückgang der Preise könnte sich negativ auf die Konsumausgaben auswirken und somit die Wirtschaftsdynamik beeinträchtigen. Es ist wichtig zu beachten, dass sich Geschichte nie eins zu eins wiederholt und der Immobiliensektor heute anders positioniert ist als vor der Finanzkrise von 2008. Dennoch bleibt er ein wichtiger Faktor für die zukünftige Entwicklung der US-Wirtschaft.