Das Transaktionsvolumen (TAV) an den deutschen Top-7-Standorten ist im dritten Quartal 2020 im Vorjahresvergleich um 20 Prozent zurückgegangen. So sind in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München in den ersten neun Monaten 2020 Verkäufe für gewerbliche Immobilien in Höhe von 18,94 Milliarden Euro abgeschlossen worden. Einzig Hamburg und Düsseldorf verzeichneten Zuwächse beim TAV. Dies ergaben Analysen des Maklernetzwerkes German Property Partners (GPP).
In Hamburg lag das TAV zum Ende des dritten Quartals mit insgesamt 3,64 Milliarden Euro 37 Prozent über dem Vorjahresniveau. Düsseldorf erreichte einen TAV-Anstieg von 36 Prozent auf 2,28 Milliarden Euro, der jedoch vorrangig im starken Ergebnis des ersten Quartals 2020 begründet liegt. An den übrigen Top-7-Standorten ging das TAV zurück, am deutlichsten in Berlin um 42 Prozent auf 4,75 Milliarden Euro, was insbesondere auf das starke Vorjahresquartal der Bundeshauptstadt zurückzuführen ist. 35 Prozent des TAV der Top-7-Standorte entfielen auf Portfolio-Deals (2019: 21 Prozent).
„Zwar lässt sich an einigen Standorten bereits eine leichte Marktbelebung feststellen: An den Top-7-Standorten wurden allein im dritten Quartal 6,5 Milliarden Euro umgesetzt und damit rund 1,8 Milliarden Euro mehr als im zweiten Quartal. Eingeschränkte Kontaktmöglichkeiten treffen jedoch auf einen weiterhin gestiegenen Beratungsbedarf seitens der Investoren. Daher dauern Transaktionsprozesse länger und kommen – wenn überhaupt – nur mit Verzögerungen zum Abschluss“, beobachtet GPP-Sprecher Oliver Schön.
Angesichts der wirtschaftlichen Unsicherheiten ist es für Investoren zunehmend schwieriger, Finanzierungen zu bekommen, insbesondere für risikobehaftete Objekte in B- und C-Lagen. Schön: „Core-Objekte sind die Gewinner. Die Nachfrage der Investoren konzentrierte sich auch im dritten Quartal auf Top-Immobilien mit bonitätsstarken Mietern bei langfristigen Verträgen.“ Dies übe zusätzlichen Druck auf die Top-7-Spitzenrenditen aus, die im dritten Quartal insbesondere bei Logistik-Objekten mit 3,96 Prozent bereits unter dem Vorjahresniveau (2019: 4,25 Prozent) lagen. Mit einem Anteil von 60 Prozent am Verkaufsvolumen entfiel der Großteil der Top-7-Abschlüsse auf Büro-Objekte, während die Assetklasse Hotel gemieden wurde (vier Prozent). Einzelhandels-Objekte steigerten ihren Anteil trotz Corona-Turbulenzen von fünf auf neun Prozent. Dieses Ergebnis wird jedoch maßgeblich durch die großvolumige Veräußerung zweier „Karstadt“-Immobilien in Hamburg getragen.
Schön: „Liquidität sucht Anlage. Der Nachholbedarf der Investoren und das niedrige Zinsniveau dürften den Investmentmarkt an den Top-7-Standorten zum Jahresende deutlich beleben, wobei sich das Interesse vorrangig auf risikoarme Objekttypen beziehen wird. Die Fantasie für risikoreichere Assetklassen ist erst einmal verschwunden. Da im Core-Segment große Nachfrage auf Produktknappheit trifft, sind hier keine Preisabschläge zu erwarten.“ Laut GPP-Prognose wird das Transaktionsvolumen zum Ende des vierten Quartals bei rund 27,60 Milliarden Euro liegen – deutlich unter dem Fünf-Jahres-Mittel von 33,12 Milliarden Euro. (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung GPP
German Property Partners (GPP) ist ein deutschlandweites Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister. Dazu gehören Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, Greif & Contzen Immobilien, Blackolive und Ellwanger & Geiger Real Estate.