Im vierten Quartal 2020 hat das Marktgeschehen an den deutschen Top-7-Büromärkten erstmals seit Pandemiebeginn wieder zugenommen. So war der Rückgang um 22 Prozent zwischen Oktober und Dezember im Vergleich zum Vorjahresquartal der niedrigste aller vier Jahresviertel. Gleichwohl hat die Corona-Pandemie 2020 mit einem Gesamtminus von mehr als einem Drittel Spuren auf den Büromärkten hinterlassen. Auf 2,46 Millionen Quadratmeter summierte der Maklerverbund German Property Partners (GPP) den Flächenumsatz in Hamburg, Berlin, Düsseldorf, Köln, Frankfurt, Stuttgart und München. Dies ist der niedrigste Wert seit dem Jahr 2009.
„Die Flächenumsätze sanken ausnahmslos an allen Top-7-Standorten“, führt GPP-Sprecher Oliver Schön aus. Mit 55 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum fiel das Minus in Stuttgart aufgrund ausbleibender Großverträge durch die Industrie und Automobilbranche am deutlichsten aus. Berlin und Köln kamen mit jeweils minus 28 Prozent vergleichsweise glimpflich durch die letzten drei Monate des Jahres.
Die Corona-Pandemie setzte 2020 keine Welle von Flächenfreisetzungen in Gang. Zum Jahresende stieg die Leerstandsquote an allen Standorten – mit Ausnahme von Düsseldorf – moderat an und bewegt sich derzeit zwischen 2,1 und 7,3 Prozent. Im Jahresvergleich kletterte auch die Top-7-Leerstandsquote von 2,9 auf nun 3,5 Prozent.
Den ungebremsten Anstieg der Büromieten in den vergangenen Jahren hat die Corona-Pandemie mehrheitlich gestoppt. In Düsseldorf, Köln und Frankfurt stagniert die Spitzenmiete auf hohem Niveau. An den anderen vier Standorten verzeichnete GPP ein Plus im niedrigen einstelligen Bereich. Bei den Durchschnittsmieten reichte die Veränderungsspanne von minus drei Prozent in Düsseldorf bis plus neun Prozent in München.
In den kommenden zwei Jahren werden an den Top-7-Standorten laut GPP insgesamt 3,60 Millionen Quadratmeter Bürofläche fertiggestellt. Die unsichere Geschäftsentwicklung habe die Top-7-Vorvermietungsquote mit 53 Prozent bereits deutlich unter das Niveau der Vorjahre von 64 Prozent gedrückt. Während die Quoten 2018 und 2019 an einigen Standorten 80 bis 90 Prozent erreichten, halbiert sie sich Ende 2020 bereits vereinzelt.
„Erste Konjunkturprognosen lassen für das Gesamtjahr 2021 vorsichtigen Optimismus zu. Besonders die Industrie blickt unter anderem angesichts des Wachstums in China mittlerweile weitaus positiver in die Zukunft als noch im dritten Quartal. Dafür müssen allerdings die Kinderbetreuung gesichert, die Grenzen offen und die Lieferketten lückenlos sein. Nur unter diesen Voraussetzungen kommt der Optimismus auch auf dem Arbeitsmarkt und den Büromärkten der Exportnation Deutschland an“, erläutert Schön. „Im ersten Quartal ist traditionellerweise und angesichts der anhaltend angespannten Infektionslage mit weiter verhaltenen Marktaktivitäten zu rechnen.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung GPP
German Property Partners (GPP) ist ein deutschlandweites Netzwerk lokal führender Gewerbe-Immobiliendienstleister. Dazu gehören Grossmann & Berger, Anteon Immobilien, Greif & Contzen Immobilien, Blackolive und Ellwanger & Geiger Real Estate.