Investoren, die in Deutschland aktiv sind, sehen für die kommenden zwölf Monate Inflation, gesamtwirtschaftliche Volatilität und den Klimawandel als die größten Risiken für ihre Portfoliounternehmen. Allerdings erkennen sie auch Chancen für neue Wertschöpfung im Bereich des Klimawandels. Eine Umfrage des Wirtschaftsprüfungs- und Beratungsunternehmens PwC zeigt zudem, dass fast alle Investoren das Nachhaltigkeitsreporting von Unternehmen als unzuverlässig betrachten.
An der weltweiten Befragung nahmen 345 Investoren und Analysten teil, darunter 102, die auch oder ausschließlich in deutsche Unternehmen investieren. Von den befragten Investoren nannten insgesamt 49 Prozent die Inflation als größte potenzielle Bedrohung für ihre Portfoliounternehmen (30 Prozent stark betroffen, 19 Prozent extrem stark betroffen). 46 Prozent nannten die gesamtwirtschaftliche Volatilität (31 Prozent stark betroffen, 15 Prozent extrem) und 41 Prozent identifizierten den Klimawandel als Schlüsselbedrohung (29 Prozent stark betroffen, zwölf Prozent extrem).
Der Klimawandel wird jedoch von insgesamt 54 Prozent der Befragten auch als einer der wesentlichen Werttreiber für die kommenden drei Jahre angesehen. Dazu gehören auch der technologische Wandel (67 Prozent) und veränderte Kundenpräferenzen (56 Prozent). Für 86 Prozent der Befragten ist es wichtig, wie Unternehmen nachhaltigkeitsbezogene Risiken und Chancen managen, wenn es um ihre Investmententscheidungen geht. Die Adressierung des Klimawandels ist für 44 Prozent einer der wichtigsten Bewertungsfaktoren, knapp hinter der Unternehmensführung (45 Prozent).
68 Prozent der Befragten geben an, dass sie bereits Investmentanteile abgestoßen haben, weil ein Unternehmen nicht aktiv genug im Bereich Nachhaltigkeit war. 71 Prozent erwägen dies in Zukunft zu tun. Allerdings äußern fast alle Investoren Zweifel an der Verlässlichkeit der Nachhaltigkeitsberichte von Unternehmen (sogenanntes Greenwashing). 98 Prozent sagen, dass die Unternehmensberichterstattung zur Nachhaltigkeit zumindest teilweise nicht untermauerte Behauptungen enthält. 17 Prozent sind sogar der Meinung, dass dies in sehr großem Ausmaß der Fall ist und 40 Prozent stellen unzutreffende Angaben in großem Ausmaß fest.