Der Vorstand und der Aufsichtsrat der Immobilien-Investmentgesellschaft S Immo haben sich gegen das Mitte Mai 2021 veröffentlichte Übernahmeangebot des Immobilien-Investors Immofinanz ausgesprochen. „Der Vorstand lehnt das Angebot der Immofinanz AG entschieden ab. Es ist unattraktiv, da es weder den aktuellen EPRA-NAV noch die zu erwartende Steigerung des inneren Werts der S Immo AG berücksichtigt“, erklärt Dr. Bruno Ettenauer, CEO von S Immo. Beim Erwerb des S Immo Aktienpakets im Jahr 2018 hatte Immofinanz einen Aufschlag von 15 Prozent auf den damaligen ERPA-NAV gezahlt. „Den Aktionären der S Immo steht jetzt – drei Jahre später – ebenfalls ein Preis zu, der dem Wert der Aktie entspricht. Davon ist der angebotene Preis weit entfernt“, so Ettenauer.
Der Vorstand von S Immo sieht auf Grund der Lockerung der Corona-Beschränkungen und bekräftigt durch die positive Ergebnisentwicklung des ersten Quartals 2021 einen klaren Aufwärtstrend für das Unternehmen und eine Rückkehr zu Wachstumskurs und Ertragsstärke auf Vorkrisenniveau. Zudem stelle eine im April 2021 für das österreichische und deutsche Portfolio vorgenommene Wertanalyse, einen Wertzuwachs von circa 85 Millionen Euro in Aussicht. Bemerkenswert sei, dass Immofinanz laut ihrem am 31. Mai 2021 veröffentlichten Quartalsbericht zum ersten Quartal 2021 die Wertpapiere der S Immo mit 23,58 Euro je Aktie bilanziert. „Somit gesteht die Immofinanz den Aktionären der S Immo nicht einmal den Preis zu, mit dem sie selbst die S Immo in ihren Büchern führt“, erläutert Ettenauer.
Für den Fall, dass das Übernahmeangebot scheitert, hat der Vorstand von S Immo bereits konkrete und klar fokussierte Pläne für das Unternehmen. „Die S Immo ist alleine ertragsstark und zukunftsfähig. Wir streben die Entflechtung der Gesellschaften an und planen unsere Beteiligungen an der Immofinanz und der CA Immo zu veräußern. Die Erlöse sollen wieder in unser Kerngeschäft investiert werden. Die S Immo folgt damit einer Strategie, die auf Wertwachstum durch Entwicklung in Deutschland und auf attraktive Cashflows aus den CEE-Märkten abzielt. So schaffen wir im Interesse unserer Aktionäre Werte und sind in der Lage, weiterhin ordentliche Dividenden zu zahlen. Vor diesem Hintergrund ist das Angebot der Immofinanz nicht attraktiv und einer Stand-alone-Variante deutlich unterlegen“, führt Ettenauer weiter aus.
Durch die Gestaltung des Angebots wurde S Immo die Abhaltung einer außerordentlichen Hauptversammlung am 24. Juni 2021 vorgegeben, in der auf Antrag von Immofinanz über die Streichung des Höchststimmrechts in der Satzung der Gesellschaft entschieden werden soll. Die Hauptversammlung wird somit zu einem Zeitpunkt stattfinden, an dem noch nicht klar ist, ob die Aktionäre das Übernahmeangebot überhaupt mehrheitlich angenommen haben werden. Ettenauer bekräftigt seine frühere Kritik an dieser Vorgehensweise: „Der im Übernahmeangebot vorgegebene Ablauf folgt nicht der wirtschaftlich logischen Praxis. Unsere Aktionäre werden im Rahmen des Angebots gehörigen rechtlichen Risiken ausgesetzt. Wir empfehlen unseren Aktionären daher, gegen die Aufhebung des Höchststimmrechts zu stimmen.“ (DFPA/JF1)
Quelle: Pressemitteilung S Immo
Die S Immo AG ist eine Immobilien-Investmentgesellschaft mit Sitz in Wien.