Das zweite Halbjahr 2021 wird für die Rentenmärkte erfreulicher werden als das erste. Davon ist Christian Bender, Portfoliomanager bei der Hamburger Signal Iduna Asset Management, überzeugt. „Die Inflationsängste sind kleiner geworden, auch die Basiseffekte in der Berechnung vieler anderer Indikatoren haben sich reduziert und die Marktanomalien infolge von Covid-19 sind weitestgehend verschwunden. Wir haben also Fortschritte gemacht“, so Bender in einem Marktkommentar.
Allerdings habe die Verschuldung der meisten Staaten massiv zugenommen. Zinserhöhungen könne sich so mancher Staatshaushalt, vielleicht mit Ausnahme der Norweger, jetzt noch weniger leisten als vor Corona. Deshalb bleibt es laut Bender für Investoren trotz vieler Chancen ein schmaler Grat, über dem die Frage steht, welche Unternehmen und Länder gut aus der Krise kommen werden und welche nicht.
Bender schreibt, dass sich die Schwellenländer weiterhin schwer tun. Zu den großen Verlierern der aktuellen Entwicklung gehören die Staaten Afrikas und Lateinamerikas. Die Bevölkerung habe auch weiterhin an den verbesserten wirtschaftlichen Aussichten, die mit den steigenden Rohstoffpreisen einhergehen, mehrheitlich keinen Anteil. Hinzu komme die fehlende Versorgung mit Impfstoffen. In vielen Ländern Südamerikas drücke zudem die teilweise verheerende Schuldenlage. „Anleiheinvestments drängen sich in diesem Umfeld vor Ort nicht auf, wenn man nach einem angemessenen Verhältnis aus Ertrag und Risiko sucht“, so der Experte.
Unternehmensanleihen seien in Teilen kaufenswert. Dazu gehöre aber auch, bei höher rentierenden Corporate Bonds aufmerksam zu bleiben. Denn im Gegensatz zu so mancher Bank könne man nicht davon ausgehen, dass jedes Unternehmen staatlicherseits als systemrelevant eingestuft und vor der Zahlungsunfähigkeit gerettet werden würde – von den finanziell begrenzten Möglichkeiten vieler Staatshaushalte ganz zu schweigen.
„Gegen Spread-Ausweitungen sind aber auch derart strukturierte Portfolios nicht gefeit, weshalb es sich anbietet, Unternehmenstitel weiterhin mit Staatsanleihen zu kombinieren. Als Rezeptur bei US-Dollar-Titeln arbeite ich beispielsweise derzeit mit einem Mischungsverhältnis aus zwei Teilen Corporate und sieben Teilen Treasuries – ähnlich der bei einem GinTonic“, so Bender. (DFPA/TH1)
Quelle: Pressemitteilung Signal Iduna Asset Management
Die Signal Iduna Asset Management GmbH mit Sitz in Hamburg ist ein Unternehmen der Signal Iduna Gruppe. Die Gesellschaft bündelt und koordiniert alle Aktivitäten im Portfoliomanagement für die einzelnen Unternehmen der Gruppe. Seit 2003 ist sie für das Management der Publikumsfondsserie HANSAfonds zuständig.