Mit einem Transaktionsvolumen von 4,3 Milliarden Euro in den ersten neun Monaten 2022 erzielte Hamburg das beste Ergebnis der vergangenen 15 Jahre und konnte den Vorjahreswert mehr als verdoppeln. Mit einem Umsatzvolumen von 1,94 Milliarden Euro wird damit eine neue historische Bestmarke aufgestellt. Dies ergibt eine aktuelle Analyse des Immobilienberaters BNP Paribas Real Estate (BNPPRE).
Laut der Analyse steuerten Portfolioverkäufe 45 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Einzeldeals kommen auf einen Anteil von 55 Prozent und sind für ein Investitionsvolumen von 2,36 Milliarden Euro verantwortlich. Auch dieses Marktsegment hat im Vorjahresvergleich um knapp 21 Prozent zugelegt und liegt außerdem fast vier Prozent über dem zehnjährigen Durchschnittswert.
Rund 58 Prozent des Umsatzes entfallen auf Objekte mit einem dreistelligen Millionenwert. Für die Hansestadt bedeutet dieser Anteil eine neue Bestmarke. Insgesamt können 15 Objekte dieser Kategorie zugeordnet werden, wobei knapp die Hälfte davon im Rahmen der Portfolioverkäufe getätigt wurde. Die beiden mittleren Größenklassen von 25 bis 50 Millionen Euro und zwischen 50 und 100 Millionen Euro steuern zusammen weitere knapp 30 Prozent bei. Kleinere Objekte bis 25 Millionen Euro verlieren relativ betrachtet und kommen auf gut zwölf Prozent. Das absolute Volumen hat aber auch in diesem Marktsegment um rund 60 Millionen Euro zugenommen. Auch dies spricht für eine, trotz des schwierigen Umfelds, gute Nachfrage.
Auf die Assetklasse Büro entfallen gut zwei Drittel des Umsatzes. Auf Platz zwei folgt der Einzelhandel mit einem Anteil von knapp 15 Prozent. Der mit gut sechs Prozent niedrige Beitrag von Logistikimmobilien ist vor allem auf ein zu geringes Angebot und nicht auf eine mangelnde Nachfrage zurückzuführen.
Bemerkenswert ist laut BNPPRE die gleichmäßige Verteilung des Investmentumsatzes über die unterschiedlichen Lagen des Stadtgebiets. Gut ein Drittel des Ergebnisses entfällt auf die City lagen, die sich damit auf dem üblichen und erwarteten Niveau bewegen. Auf den weiter en Plätzen folgen der Cityrand mit 31 Prozent sowie die Nebenlagen mit knapp 29 Prozent. In der Peripherie wurden darüber hinaus weitere 253 Millionen Euro umgesetzt, was einem Anteil von knapp sechs Prozent am Gesamtumsatz entspricht.
Nach Käufergruppen aufgeteilt steuerten Equity/Real Estate Fund über 43 Prozent zum Resultat bei. Dahinter folgen Spezialfonds, die für weitere knapp 30 Prozent des Ergebnisses verantwortlich sind. Fast drei Viertel des Umsatzes entfallen somit auf diese beiden Anlegertypen. Projektentwickler kommen auf knapp neun Prozent, zudem leisten Offene Fonds mit sieben Prozent ebenfalls einen größeren Beitrag. Alle übrigen Investorenarten spielten im bisherigen Jahresverlauf dagegen nur eine untergeordnete Rolle.
Aktuell bewegt sich die Netto-Spitzenrendite für Büroobjekte bei 2,95 Prozent, womit Hamburg sich im bundesweiten Vergleich hinter München und Berlin einordnet. Auch die Spitzenrendite für Logistikimmobilien hat um 25 Basispunkte angezogen, so dass jetzt 3,35 Prozent notiert werden. Leicht gestiegen sind auch die Spitzenrenditen für Geschäftshäuser, bei denen 3,05 Prozent anzusetzen sind.
„Dass der Hamburger Investmentmarkt die bisherige Performance, die erheblich durch anteilige Portfolioverkäufe mitbestimmt wurde, nicht ganz halten können wird, erklärt sich von alleine. Darüber hinaus dürfte aufgrund weiter steigender Finanzierungskosten und einer rückläufigen Konjunktur die Jahresendrallye auch in Hamburg verhaltener ausfallen als üblich. Trotzdem ist es nicht auszuschließen, dass die 5 Mrd. €-Marke im Gesamtjahr geknackt werden könnte. Bei den Renditen dürfte die Aufwärtsentwicklung vor dem Hintergrund weiterer bereits angekündigter Zinserhöhungen auch im Schlussquartal anhalten“, so Heiko Fischer, Geschäftsführer der BNP Paribas Real Estate GmbH und Hamburger Niederlassungsleiter. (DFPA/JF1)
Das international tätige Immobilienberatungsunternehmen BNP Paribas Real Estate S.A.S. (BNPPRE) ist eine Tochtergesellschaft der französischen Großbank BNP Paribas.