Inmitten des Dresdner Stadtteils Leuben erstrecken sich die schönsten Kiesseen der Stadt. Die Wasserfläche erstreckt sich über rund 5 Hektar. Hier existiert seit Jahren eine Wasserskianlage, doch Baden ist hier offiziell verboten.
Auch bei der Tropenhitze, wie sie in den kommenden Tagen zu erwarten ist, hindern viele Verbotsschilder die Gäste in das kühle Nass zu springen.
Stadtrat Frank Hannig (49, Freie Wähler) will das jetzt ändern. „Bislang drohen Badenden hier laut Bundeswasserstraßengesetz bis zu 5000 Euro Bußgeld. Dieser unhaltbare Zustand muss aufhören, die Kiesgrube Leuben endlich offiziell Naherholungsgebiet und Badeparadies für uns Dresdner werden.“
Hannig selbst ist nicht nur Lokalpolitiker und Rechtsanwalt, sondern auch bei der freiwilligen Feuerwehr aktiv. Letztere mussten immer wieder Leichen von Ertrunkenen aus dem Wasser bergen.
Solche Dramen wären wohl nie passiert, wenn die Stadtverwaltung einen öffentlichen Badestrand mit Rettungsschwimmern eingerichtet hätte.
Der Betreiber der Wasserski-Anlage Martin Riedel (47) hat große Teile des Areals vor der Leubener Kirche gepachtet: „Skandalös, dass sich die Stadt mit Widmung als Landschaftsschutzgebiet und mit Verbotsschildern aus der Verantwortung stiehlt. Dabei legte in den 1990er Jahren der Kiesgrubenbetreiber – die Sächsische Baustoffunion – hier sogar einen Strand an.“
Doch das einstige Strandparadies wird immer mehr zur illegalen Badestelle. Viele kommen mit Hänger voller Bier und errichten Zeltstädte. Dabei wird häufig jede Menge Müll hinterlassen. Mit einer ordnenden Hand und einigen Engagement der Stadt wären die Auswirkungen weniger deutlich.
Die Stadt bezog noch einmal Stellung zur gesamten Situation: „Das Badeverbot ist ein formal-wasserrechtliches“, so eine Stadtsprecherin. „Die Kiesseen sind künstlich entstanden und ihr Gemeingebrauch per Gesetz nicht zugelassen. Das Badeverbot sollte von jedermann auch im Interesse der eignen Sicherheit beachtet werden.“
Stadtrat Hannig will nun für ein legales Baden kämpfen.
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